𝐖𝐞𝐧𝐧 𝐃𝐮 𝐝𝐢𝐞 𝐊𝐚𝐫𝐫𝐢𝐞𝐫𝐞𝐥𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫 𝐡𝐢𝐧𝐚𝐮𝐟 𝐤𝐥𝐞𝐭𝐭𝐞𝐫𝐬𝐭, 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐬 𝐯𝐨𝐫𝐛𝐞𝐢 𝐦𝐢𝐭 𝐅𝐫𝐞𝐮𝐧𝐝𝐬𝐜𝐡𝐚𝐟𝐭𝐞𝐧 𝐚𝐦 𝐀𝐫𝐛𝐞𝐢𝐭𝐬𝐩𝐥𝐚𝐭𝐳!?

Wenn Du die Karriereleiter hinauf kletterst, dann ist es vorbei mit Freundschaften am Arbeitsplatz!? 

Diesen “Rat” habe ich selbst (noch) bekommen, als ich das erste Mal in eine Leitungsfunktion wechselte. Damals schon zwickte mich die Stärke des Satzes und kurz fragte ich mich, ob das wirklich so sei und noch heute gilt. Vielleicht dachte ich sogar trotzig: na schauen wir mal. Heute, nach mehreren Jahren Erfahrung in Leitung, hat mich die Frage erneut eingeholt, mit dem zusätzlichen Aspekt: Weibliche Führung. Und: Wie schaffe und erhalte ich ein gutes Verhältnis in meinem Team, nach dem Motto “gemeinsam sind wir stark”? Ich bin überzeugt: Freundschaft zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten kann funktionieren! Doch es gilt ein paar Regeln zu befolgen und typische Fehler zu vermeiden. Sowie am Anfang: sich selbst mit der Rolle als Führungsfrau auseinanderzusetzen, Unsicherheiten bewusst wahrzunehmen und auszuräumen. Denn, “𝐃𝐮 𝐤𝐚𝐧𝐧𝐬𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐟𝐫𝐞𝐮𝐧𝐝𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞 𝐂𝐡𝐞𝐟𝐢𝐧 𝐬𝐞𝐢𝐧, 𝐚𝐛𝐞𝐫 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐜𝐡𝐞𝐟𝐢𝐠𝐞 𝐅𝐫𝐞𝐮𝐧𝐝𝐢𝐧!” Du musst dennoch nicht einsam werden und ebenso nicht lernen, autoritär zu führen. Goldene Regel: 𝘞𝘦𝘳𝘥𝘦 𝘋𝘪𝘳 𝘬𝘭𝘢𝘳, 𝘸𝘦𝘳 𝘋𝘶 𝘣𝘪𝘴𝘵, 𝘸𝘦𝘭𝘤𝘩𝘦 𝘙𝘰𝘭𝘭𝘦 𝘋𝘶 𝘩𝘢𝘴𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘸𝘢𝘴 𝘋𝘪𝘳 𝘸𝘪𝘤𝘩𝘵𝘪𝘨 𝘪𝘴𝘵. So kannst Du selbstbewusst auftreten sowie herzlich führen. 

Welche Regeln bzw. Verhaltensweisen solltest Du als Leader in Bezug auf Freundschaft am Arbeitsplatz beachten? 4 𝐤𝐞𝐫𝐧𝐢𝐠𝐞 𝐓𝐢𝐩𝐩𝐬:

1️⃣  𝐑𝐨𝐥𝐥𝐞𝐧𝐤𝐥𝐚𝐫𝐡𝐞𝐢𝐭: 𝐃𝐮 𝐚𝐥𝐬 𝐅ü𝐡𝐫𝐮𝐧𝐠𝐬𝐤𝐫𝐚𝐟𝐭

➡ Sei dir deiner Rolle im Lead und der Verantwortung bewusst. 

➡ Geh mit allen Mitarbeitenden in deinem Team (sowie auf deiner Führungsebene) gleich um, ob im Meeting, 1:1-Gesprächen oder Pausen. Alle im Team sollten ähnlich viel Zeit mit Dir verbringen können, unabhängig von der Freundschaft. So beugst Du vor, dass andere beginnen zu denken, dass Du befreundete Kolleg*innen bevorzugt behandelst oder mit ihnen Geheimnisse hast. 

➡ Mit Freunden kannst Du als Chefin nicht mehr über alles sprechen. 

➡ An Tratsch beteiligst Du dich generell nicht. 

2️⃣ Offener Umgang: mit Freundschaften unter Mitarbeitenden

➡ Eine Freundschaft mit einem deiner Mitarbeitenden verschweige niemals. Mache dies gleich zu Beginn transparent. 

➡ Befreundete Kolleg*innen von Dir, können in eine doofe Rolle gelangen, wenn ihnen aus Angst im Team nicht mehr vertraut wird und sie so ins Abseits gedrückt werden. Sprich offen darüber und bleibe achtsam. Hole dir regelmäßig Feedback ein. 

3️⃣ Gegenseitige Erwartungen klären: für den Erhalt der Freundschaft

➡ Sprich offen mit der Person, die Du nicht nur Kollege/Kollegin nennst, sondern auch Freundin/Freund. Klärt gemeinsam, wie ihr eure Freundschaft erhalten könnt, was besprochen wird und was nicht, insbesondere wenn allein Du in die Führungsrolle trittst.

➡ Klärt miteinander, was abseits der Arbeit eurer Freundschaft guttut mit dem ehrlichen Wissen, dass sich die Freundschaft verändern wird.

4️⃣ Grenzen setzen / Abgrenzung wahren: Verantwortung bewusst sein 

➡ Klärt als Freunde im Job miteinander, was nicht mehr gemeinsam besprochen wird, insbesondere, wenn allein Du in eine (höhere) Führungsrolle wechselst. 

➡ Mit Freunden kannst Du als Chefin nicht mehr alles teilen. 

➡ Wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kommt, gilt immer: das wird im Büro geklärt und unter 4-Augen. Denn Privates und Beruf sollten immer schön getrennt bleiben. 

Und am Ende noch ein ACHTUNG in meinem Rückblick: 
🔔 Je größer die Konkurrenz, desto mehr achte darauf, wem Du dein Vertrauen schenkst. 

🔔 Ob Frau oder Mann, unterscheide bei Vertrauen nicht. Am Ende ticken wir doch alle gleich. 

🔔 Schwierigkeiten, die mit der Freundschaft einhergehen, können immer aufkommen, behalte das im Hinterkopf.